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Werner Zimmermann (1893-1982) war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Lebensreform in der Schweiz.
Von 1909 bis 1913 machte Zimmermann eine Ausbildung als Lehrer und besuchte dazu zuerst das Unterseminar Hofwil, dann das Oberseminar Bern dessen Direktor Ernst Schneider, ein Vertreter der Reformpädagogik, der damals neuen Psychoanalyse und der Freiwirtschaft war. Im Frühjahr 1913 wurde er als Lehrer an die Oberschule Lauterbrunnen gewählt, wo er bis zum Frühjahr 1919 unterrichtete.
1915 trat er dem neu gegründeten Schweizer Freiland-Freigeld-Bund bei. Ebenfalls 1915 hielt er im Lehrerverein Interlaken seinen ersten Vortrag über Psychoanalyse in der Schule, 1917 in Lauterbrunnen den ersten Vortrag über Freiwirtschaft. 1915 war er Sekretär der Sektion Interlaken des Bernischen Lehrervereins.1
1932 war Zimmermann Mitbegründer der Siedlung Schatzacker in Bassersdorf bei Zürich. 1933 begründete er zusammen mit Paul Enz und und Otto Studer den WIR Wirtschaftsring. Daneben half er beim Aufbau des FKK-Geländes “die neue zeit“ in Thielle am Neuenburgersee.
1919 bis 1920 bereiste Zimmermann als Wanderarbeiter Nordamerika. 1923 reiste Zimmermann wieder in die USA, wo er versuchte, Ford und andere führende Persönlichkeiten für die Freiwirtschaft zu gewinnen. Auf der Rückreise übersetzte er die Laotse-Novelle von Henri Borel aus dem Englischen ins Deutsche. Seit Mai 1924 gab er die Hefte Tao als “Monatsblätter für Verinnerlichung und Selbstgestaltung“ heraus. Seit Januar 1927 erschienen sie unter dem Titel Tau, im Januar 1937 wurde sie in Deutschland verboten.
Im Februar 1929 reiste er nach Panama, von dort, teils zu Fuss, durch Mittelamerika und Mexiko nach Nordamerika, wo er im Herbst eintraf. Im folgenden Winter hielt er Vorträge in den USA und in Kanada und besuchte die Durchoborzen in Britisch Kolumbien. Im Februar 1930 war er auf Hawaii, von März bis Juni in Japan, im Sommer in Peking und der Mongolei, im Herbst noch einmal in Japan, von dort reiste er über Shanghai und Honkong nach den Philipinen, Java und Bali, dann durch Indien, wo er die Erziehungsstätten von Tagore und Gandhi besuchte, und kehrte über Palästina in die Schweiz zurück, wo er im Januar 1931 eintraf.
1945 wurde ihm der Dr. h. c. der Universität Toronto, 1953 der Prof. h. c. der Universität Tamagawa Tokio verliehen.
Lichtwärts
Im Winter 1920 hielt Zimmermann an der Berner Volkshochschule Vorträge über Erziehung. Aus ihnen enstand 1921 das Buch Lichtwärts. Ein Buch erlösender Erziehung mit Buchschmuck von Fidus, dessen erste Auflage 1922 erschienen und sein bekanntestes Buch werden sollte.
1. Auflage 1922, Bergverlag Bern
5., nochmals erweiterte Auflage, 22.-28. Tausned, Die Neue Zeit, Bern
6. Auflage 1926, 29.-40. Tausend, Die Neue Zeit, Jena und Bern
65. Tausend, 1964, Fankhauser, Thielle
Literatur
- Toshiko Ito: “Transzendenz und Orientalismus in der Reformpädagogik. eine Fallstudie zur Kooperation zwischen Werner Zimmermann und Kuniyoshi Obara”, in: Bildungsgeschichte, 2. Jahrg., 2012, Heft 1, S. 36-50.
- Dr. H. H., “Moderne Liebe und Ehe. Ein Vortrag Werner Zimmermanns”, in: Kleine Volks-Zeitung, 74. Jahrg., 15. November 1928, Nr. 317, S. 3. Online
Links
- Werner Zimmermann in der deutschsprachigen Wikipedia.
- Werner Zimmermann, Eintrag von Christoph Zürcher im Historischen Lexikon der Schweiz.